Wer sich heute bei Amazon (oder in irgendeinem anderen Internetshop) etwas kauft, schaut ohne jeden Zweifel auf die Sterne, Punkte, Daumen, wie auch immer sie dann im einzelnen Shop selbst aussehen mögen. Und was nicht den Vollausschlag hat, wird zum Teil wirklich nicht gekauft. Warum eigentlich? Die Antwort versuche ich später noch zu beantworten, doch komme ich zuerst einmal zurück zu den Sternen. Wer macht diese Sterne eigentlich? Einige sagen nun der Käufer, einige sagen nun keine Ahnung, wieder andere meinen vielleicht sogar Amazon selbst?
Sind es die Käufer? Zum Teil sicherlich, ich hoffe zu einem großen Teil, aber sicher bin ich mir da nicht. Mir wurde tatsächlich auch schon unterstellt, ich würde mir Rezensionen gekauft haben. Gerade bei meiner Zombie Serie sind einige fünf Sterne Kritiken, die meistens einige kurze Sätze dabei stehen haben. Ich versichere hiermit, sie wurden von mir weder eingeladen, noch gekauft, ich bin mir sogar relativ sicher, dass ich die Personen gar nicht kenne. Und dann gibt es da diese Ein-Stern-Kritiken, die, man mag es kaum glauben, immer wieder wirklich von Menschen geschrieben werden, die selbst als Autoren tätig sind und versuchen die „Konkurrenz“ runter zu ziehen. Was natürlich zum Teil wirklich Einbußen am Rang und vielleicht sogar am Ende im Geldbeutel haben kann. Warum sie das tun? Ich nenne es Neid, den man sich hart erarbeiten muss 😉
Aber ich denke wirklich, die meisten sind Käufer und Leser, sie haben das also getan weil sie es wollten, Danke dafür. Wirklich, auch wenn ich das System eher ungünstig finde, denn es lädt zur Manipulation geradezu ein, ist es schön, wenn Leserinnen und Leser wirklich ein Feedback geben und es genügt mir auch, wenn das nur zwei Sätze sind. Doch freuen würde es mich, wenn es mehr sind. Wenn sie dazu keine Zeit haben ist aber ein kurzes Feedback immer noch besser als keines. So rein aus Sicht des Geldbeutels. Aus Sicht des Autors, ich freue mich über jede Kritik, auch die unverständlichen, ich bin auch manchmal durchaus provokant und frage nach, wenn mich etwas stört. Aber das mache ich betont selte n.
Nehmen wir meine Serien, ich stelle einmal eine Rezension heraus, die ich auch bei Amazon gelesen habe. Der Schreiber vermittelte mir das es da wohl einige Fehler im Buch gibt. Richtig, stimmt, leider ist die Software nicht perfekt, die ich habe, sie ist gut, aber eben nicht perfekt. Das Lektorat würde mich bei diesem einen speziellen Teil der Serie ungefähr 500 € kosten, faktisch müsste ich bei dem Preis des Buches circa 1250 Exemplare verkaufen um den Lektor zu bezahlen. Für mich wäre unterm Strich noch immer nichts übrig, nicht mal das Titelcover wäre bezahlt. In Summe müsste ich weitere 1000 Exemplare verkaufen um unter Strich keine rote Zahl zu sehen. Also nochmals zum nachrechnen, das Lektorat verdoppelt die Anzahl der Exemplare die ich verkaufen muss um unterm Strich ins Plus zu rutschen. Davon leben, kann ich also definitiv nicht. Und dann kommt da eine Rezension daher, die voller Fehler ist, sowohl Rechtschreibung, als auch Grammatik, die zudem noch Wiederholungen enthält (die auch angekreidet wurden) und in nur einem Satz auf den Inhalt eingeht und ihn für gut befindet. Welchen Wert hat nun eine solche Rezension? Nur einen, sie bringt mir unterm Strich ein Minusgeschäft. Und ich kann mich noch nicht einmal dagegen wehren. Tue es zwar hier, aber wer liest das? Eben, weil auch keiner die eigentliche Rezension liest, denn der Schreiber hat ja „drei Sterne“ gegeben. Und nur die zählen, das Amazon verlangt, dass da drunter ein Text stehen muss ist ein Hohn. Denn die liest kaum einer (ich lese sie 😉 ), faktisch würden viele Produkte vielleicht besser dastehen, wenn man auch nur Sterne vergeben könnte.
Nun warum werden diese fünf Sterne Dinge gekauft (ohne wirklich in den Kritiken zu lesen) und warum ein vier Sterne Ding nicht? Und das obwohl es, vielleicht sogar offensichtlich, besser für den Gebrauch ist, der mir vorschwebt?
Weil wir Kunden mittlerweile diesen Sternen vertrauen. Und das einfach so. Kaum vorstellbar, dass wir einstmals mündigen Bürgern zu Sternegläubigen geworden sind. Und das im Land der Dichter und Denker. Schön.
Die Welt der Sterne …. oder reicht das als Kritik?
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